L2 Reaktionen International
Reaktionen international – und nicht nur aus dem unmittelbar benachbarten Ausland – auf den Absturz des Marineluftschiff L2 (Zeppelin LZ 18):
Österreich
Wien, 17.10.1913
Feldzeugmeister Krobatin an den Staatssekretär des Reichsmarineamtes:
“Mit tiefer Ergriffenheit wurde die erschütternde Nachricht von der Explosion des Marineluftschiffes L2 zur Kenntnis genommen. Innige Teilnahme erfüllt unsere ganze Armee, umso mehr, als das tückische Elemente nicht nur das Luftschiff, sondern auch das teure Leben vieler tüchtiger Kriegskameraden unbarmherzig vernichtet hat.
Ich beehre mich, bei diesem neuerlichen und so betrübenden Anlaß der verbündeten deutschen Kriegsmarine mein und des k. und k. Heeres aufrichtig gefühltes Beileid zu diesem schweren Verlust auszudrücken. (gez.) v. Krobatin, Feldzeugmeister.”
Der Präsidialvorstand der Marinesektion des Kriegsministeriums sprach heute vormittag auf der deutschen Botschaft in offizieller Weise das Beileid der österreichisch-ungarischen Flotte an dem Unglück des L2 aus.
Ungarn
Budapest, 18.10.1913
Der Ministerpräsident Graf Tisza an den gemeinsamen Minister des Äußern Grafen Berchtold:
“Anläßlich des erschütternden Johannisthaler Unglücks ersuche ich Ew. Exzellenz, der kaiserlich deutschen Regierung meine sowie der ungarischen Regierung aufrichtige, tiefe Teilnahme auszudrücken.”
Italien
Prinz Ludwig von Savoyen, Herzog der Abruzzen:
“Tiefbewegt durch die folgenschwere Katastrophe, von der das Marineluftschiff L2 betroffen worden ist, bitte ich Euerer Exzellenz, den Ausdruck meiner aufrichtigsten Anteilnahme für die Hinterbliebenen entgegennehmen zu wollen. Luigi Savoia.”
Rom, 17.10.1913
Der italienische Kriegsminister und der Marineminister haben telegraphisch in Berlin das Beileid der italienischen Armee und Marine ausgedrückt.
Rom, 18.10.1913
Der “Popolo Romano” meldet, daß der Kriegs- und der Marineminister in Berlin telegraphisch das Beileid der italienischen Armee und Marine zu der Katastrophe des Marineluftschiff L2 ausgedrückt haben.
Frankreich
Paris, 17.10.1913
Präsident Poincaré an Kaiser Wilhelm:
“Ich erfahre von dem schmerzlichen Unglück, das dem Marineluftschiff L2 widerfahren ist, und von dessen schrecklichen Folgen. Ich bitte Eure Majestät, an mein tiefes Mitgefühl mit den Familien der unglücklichen Opfer zu glauben. Ich erneuere Euer Majestät die Versicherung meiner Hochachtung. Gez. Poincaré.”
Der Marineminister Baudin, der sich zur Zeit in Tunis aufhält, und dort das Unglück bereits in den ersten Nachmittagsstunden erfahren hatte, sandte ein Beileidstelegramm an die deutsche Marineverwaltung.
Paris, 18. 10.1913
Marineminister Baudin hat in einem Telegramm an die französische Botschaft in Berlin den französischen Marineattaché gebeten, sich in das Reichsmarineamt zu begeben, um das lebhafteste Beileid des Ministers und der französischen Marine aus Anlaß des Unglücks des Marineluftschiff L2 auszudrücken.
Der Minister des Äußern, Pichon, und der Marineminister Baudin haben dem deutschen Botschafter, Freiherrn von Schoen, anläßlich der Katastrophe des L2 ihr Beileid ausgedrückt.
Der Französische Aeroklub an den Deutschen Luftfahrer-Verband:
“Tief ergriffen von der schrecklichen Katastrophe des Zeppelin-Luftschiffes spricht der Französische Aeroklub dem Deutschen Luftfahrer-Verband seine mitfühlende Teilnahme aus.”Ferner sind vom schwedischen, niederländischen und griechischen Marineminister, sowie von dem Kommandanten der österreichisch-ungarischen Luftschiffer-Abteilung herzliche Beileidstelegramme eingelaufen. Zahllos sind auch die Bezeugungen aufrichtiger Anteilnahme von Städten und Gemeinden, von Korporationen, Gesellschaften und Privatpersonen.